Erste Lerche von Arno Holz

Zwischen Gräben und grauen Hecken, den Rockkragen hoch, beide Hände in den Taschen, schlendere ich durch den frühen Märzmorgen. Falbes Gras, blinkende Lachen und schwarzes Brachland, so weit ich sehen kann. Dazwischen, mitten in den weißen Horizont hinein, wie erstarrt, eine Weidenreihe. Ich bleibe stehen. Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben. Nur die Luft und die Landschaft. Und sonnenlos wie den Himmel fühle ich mein Herz. Plötzlich - ein Klang! Ein zager, zarter zitternder Jubel, der, langsam, immer höher steigt! Ich suche in den Wolken. Über mir, wirbelnd, schwindend, flatterdrehig, flügelselig, kaum entdeckbar, pünktchenschwarz, schmetternd, durch immer heller strömendes Licht, die erste Lerche!

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