Biografie von Johann Wolfgang von Goethe

Goethe gilt bis heute als Universalgenie und bedeutendster Dichter Deutschlands. Er hat nicht nur mit Schiller zusammen, als Repräsentant der Weimarer Klassik, seine Zeit geprägt hat und Gedichte und Dramen geschrieben, sondern sich auch mit verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen auseinandergesetzt. Bekannt wurde unter anderem seine Farbenlehre.

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28.08.1749 in Frankfurt als Sohn eines vermögenden Juristen geboren. Aufgrund dieses Vermögens war es Goethe möglich, ein unabhängiges Leben ohne finanzielle Nöte zu führen. 1750 wurde seine Schwester Cornelia geboren, die besonders in der gemeinsamen Jugend eine enge Vertraute von Goethe war, bis sie 1777 starb. Vier weitere Geschwister starben gleichfalls noch vor Ablauf des Kindesalters.

Goethes schulische Ausbildung fand im Haus seines Vaters statt. Auf Drängen von diesem nahm Goethe 1765 ein Jurastudium in Leipzig auf. Dort besuchte er auch Vorlesungen in Philosophie und Poetik, so dass er sich in die Literatur der Aufklärung und der Empfindsamkeit einarbeiten konnte und besonders Wieland und Lessing zu schätzen lernte. Hier entstanden Goethes erste Liebesgedichte, z. B. der Gedichtzyklus "Annette". Sein Gedichtband "Neue Lieder" wurde gedruckt.

Nach einem gefährlichen Blutsturz und der Wiedergenesung verfasste Goethe im Laufe der Zeit einige Dramen und Prosawerke, darunter der bekannte Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers", der eine europaweite Werther-Hysterie auslöste. Er lernte Charlotte von Stein kennen, mit der ihn eine lebenslange Freundschaft verband. 1779 wurde er zum Geheimen Rat ernannt und hielt Vorlesungen über Anatomie.

In dieser Zeit lernte Goethe Friedrich Schiller kennen und bezog das Haus am Frauenplan, in dem er bis zu seinem Tod lebte. Er vollendete den ersten Teil des "Faust", der in einem Fragment gedruckt wurde.

1806 heiratete Goethe Christiane Vulpius, verliebte sich aber bald darauf in die achtzehnjährige Minna Herzlieb, die als Figur Eingang in seine "Wahlverwandtschaften" fand. 1821 nahm er sich Johann Peter Eckermann zum Sekretär, der später die bekannten "Gespräche mit Eckermann" verfasste und Goethe ergeben in seinem Denken und Sein beschrieb. Am 22.03.1832 starb Goethe an einer Lungenentzündung. Er wurde in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.

Die Gedichte von Goethe sind in der Jugend noch stark im Rokoko angesiedelt. Die Lyrik des Rokoko ist eine Weiterentwicklung der Barockliebesdichtung. Darin wird die Liebe nur angedeutet und eher im spaßig erotischen Spiel besungen. Die Gestalten treten in antikem Kostüm auf und vermitteln in Strophen ihre Bewunderung für die Natur oder die Angebetete ihres Gesangs. 1770 wechselt Goethes Art zu dichten und wird zur Erlebnislyrik, in der persönliche Erlebnisse verallgemeinert werden. Auch wendet sich Goethe von der traditionellen Liebeslyrik ab und sucht eine individuelle Sprache, in der die Liebe persönlich und auch schmerzhaft ist. Gott, Mensch, Natur und Liebe verschmelzen zu einer Einheit unter einem ewig harmonischen Kosmos, unter dem sowohl Glück als auch Leid möglich sind.

Die Gedichte Goethes prägten die deutsche Lyrik bis ins 19. Jahrhundert hinein und zählen heute noch zur Weltliteratur. Sie sind Ausdruck des Gefühls und bestimmen bis heute das Verständnis von Lyrik. Bekannte Gedichte von Goethe sind „Erlkönig“, „Prometheus“, „Der Totentanz“, „Der Zauberlehrling“ und „Wandrers Nachtlied“.

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