Biografie von Heinrich Heine

Mit großer Wahrscheinlichkeit kam Heine am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf als Harry Heine auf die Welt. Der später als „letzter Lyriker der Romantik“ bezeichnete Sohn eines assimilierten jüdischen Tuchhändlers begann 1814 eine kaufmännische Ausbildung. In der Schulzeit machte Heine erste lyrische Versuche.

1816 setzte Heine die Ausbildung bei seinem Onkel Salomon Heine, einem Hamburger Bankier, fort. Der Onkel, der nur wenig von dem literarischen Talent seines Neffen hielt, ihn aber dennoch zeitlebens finanziell unterstützt hat, ermöglichte es dem sich im Geschäftsleben als untauglich erweisenden Heine, seinen dichterischen Neigungen nachzugehen. In Hamburg erschien 1817 in „Hamburgs Wächter“ die erste Veröffentlichung eines Gedichts von Heine. 1819 schickte Salomon Heine seinen Neffen zum Jura-Studium nach Bonn.

Heine besuchte in Bonn statt Jura-Vorlesungen vor allem universitäre Literatur-Veranstaltungen, die zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der romantischen Poesie führten und Heines lyrische Ausrichtung erheblich beeinflussten. 1820 wechselte Heine nach Göttingen. 1821 bis 1823 studierte er in Berlin und verkehrte regelmäßig im berühmten literarischen Salon von Rahel Varnhagen. In Berlin erschien 1822 ein erstes Buch mit Heines Gedichten, dem 1823 das Werk „Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo“ folgte.

Trotz seiner grundsätzlichen Abneigung gegen das Jura-Studium schaffte es Heine, 1825 in Göttingen zum Dr. jur. zu promovieren. Um seine Anstellungschancen zu verbessern, ließ er sich protestantisch taufen und ersetzte seinen Vornamen „Harry“ durch „Heinrich“. Der berufliche Aufstieg als Jurist blieb dem wegen seiner jüdischen Herkunft weiterhin diskriminierten Heine aber in Deutschland verwehrt und er zog schließlich 1831 nach Paris.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Gedichte von Heine bereits sehr bekannt und er hatte sich als Lyriker einen Namen gemacht. 1824 war sein Lyrikband „Dreiunddreißig Gedichte“ mit seinem berühmtesten Gedicht “Die Loreley“ erschienen. Der 1827 veröffentlichte Reisebericht „Harzreise“ wurde Heines erster geschäftlicher Buch-Erfolg. Es folgte im selben Jahr das als Auswahl seines bisherigen lyrischen Schaffens verlegte „Buch der Lieder“, das Heine den Durchbruch als Poet verschaffte, der mit seiner romantisch-volksliedhaften Grundausrichtung den Zeitgeschmack der Biedermeier-Gesellschaft zu treffen verstand. Allerdings war Heine kein bloßer Romantiker, sondern konterkarierte in einem ur-eigenen Stil nicht nur als Redakteur der Münchener „Neuen allgemeinen politischen Annalen“ (1827-1831 ) zu viel Harmonie regelmäßig mit beißender, häufig politisch eingesetzter Ironie.

In Paris arbeitete Heinrich Heine, dessen Werke in Deutschland ab 1833 verboten worden waren, vor allem als politischer Journalist, dessen Artikelserie „Französische Zustände“ (1832) noch heute als wegweisend für den Beruf des Feuilletonisten gelten. Eine sich ständig verschlimmernde Krankheit zwang den als Journalisten, Prosaisten und Lyriker überaus produktiven Heine schließlich ab 1848 dauerhaft auf das von ihm als „Matratzengruft“ bezeichnete Krankenlager. 1841 heiratete er die Schuhverkäuferin „Mathilde“ Mirat, mit der er turbulente Ehejahre verbrachte. 1841 erschien das Versepos „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“. 1843 schrieb Heine mit „Nachgedanken“ („Denk ich an Deutschland in der Nacht“) sein populärstes politisches Gedicht. 1844 folgte das Versepos „Deutschland. Ein Wintemärchen“.

Am 17. Februar 1856 starb Heine in Paris.

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